Die niederländische Mezzosopranistin Olivia Vermeulen hat sich in den letzten Jahren als vielseitige Sängerin auf internationaler Ebene etabliert. So gab sie als Turno in Agostino Steffanis L’Amor vien dal destino unter Leitung von René Jacobs ihr Debüt an der Staatsoper Berlin, ging mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer mit Mozarts Die Zauberflöte auf Europatournee und gastierte unter Daniel Harding mit dem London Symphony Orchestra in Schumanns Szenen aus Goethes Faust in der Londoner Barbican Hall.
Sie wirkte unter Masaaki Suzuki und dem Bach Collegium Japan in Händels Messiah, in Bachs Matthäus Passion sowie in Mozarts c-Moll Messe mit (letztere ist als CD beim Label BIS Records erschienen und wurde mit einem Gramophone Award ausgezeichnet). Mit demselben Werk, diesmal unter Leitung von Daniel Harding, gab sie schließlich auch ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern.
Weitere Höhepunkte ihrer Karriere umfassen ihr Rollendebüt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni sowie als Dorabella in Così fan tutte, beides mit dem Freiburger Barockorchester unter Leitung von René Jacobs. Unter dessen Leitung gab sie an der Opéra national de Paris auch ihr Hausdebüt als Abel in Alessandro Scarlattis Oper Il primo omicidio und war damit in weiterer Folge auch an der Staatsoper Berlin zu hören. Darüber hinaus gab sie als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro ihr Hausdebüt am Opernhaus Zürich und kehrte für eine Neuproduktion von Vivaldis Il Giustino unter René Jacobs an die Staatsoper Berlin zurück.
Als gefragte Konzertsolistin war Olivia Vermeulen zuletzt beim Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Beethovens IX. Symphonie unter Masato Suzuki in Tokio, Osaka und Yokohama zu hören. Mit Jordi Savall und dessen Le Concert des Nations trat sie zudem in Barcelona, Paris und bei den Dresdner Musikfestspielen in Beethovens Missa Solemnis in Erscheinung und war unter Philippe Herreweghe in Mozarts c-Moll Messe in Tel Aviv und Jerusalem zu Gast.
Olivia Vermeulen arbeitete im Laufe ihrer bisherigen Karriere mit weiteren namhaften Dirigenten wie Frans Brüggen, Alessandro De Marchi, Iván Fischer, Reinhard Goebel, Enoch zu Guttenberg, Marek Janowski, Konrad Junghänel, Andrea Marcon, Tomáš Netopil, Michael Schønwandt, Markus Stenz und Lothar Zagrosek, und gastierte bei Festivals wie u.a. den Bregenzer Festspielen, den Opernfestspielen München, dem Rheingau Musik Festival, dem Festival Rheinvokal, dem Musikfest Stuttgart und den Händel-Festspielen Halle.
Ein weiterer Fokus Olivia Vermeulens liegt nicht zuletzt im Liedbereich, dies auch als Fortführung ihres vielbeachteten, mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Edison Klassik–Preis ausgezeichneten Soloalbums „Dirty Minds“ (Challenge Records). 2022 erschien ebenfalls bei Challenge Records ihr zweites Soloalbum – abermals begleitet von Jan Philip Schulze – mit dem Titel „Hello Darkness“. Auch 2023/24 ist sie wieder für zahlreiche Liederabende engagiert, u.a. beim Oxford International Song Festival und am Concertgebouw Amsterdam.
Konzerte in der Spielzeit 2023/24 beinhalten unter anderem Beethovens IX. Symphonie mit den Münchner Symphonikern, Bachs Matthäus-Passion mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer und Bachs h-Moll-Messe mit der Bostoner Handel and Haydn Society unter Masaaki Suzuki. Mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin wird sie beim Rheingau Musik Festival zu erleben sein und unter Jordi Savall mit Beethovens IX. Symphonie bei den Salzburger Festspielen.
Foto: © Felix Broede