Mit seinen abwechslungsreichen Konzertprogrammen, die Bekanntes und Neues stets spannungsreich miteinander verknüpfen, begeistert das Münchener Kammerorchester sein weltweites Publikum ebenso wie mit seiner besonderen Klangkultur und seinem herausragenden interpretatorischen Niveau. Den Kern des Ensembles bilden die 28 fest angestellten Streicher aus 14 verschiedenen Ländern. Mit einem
Stamm erstklassiger musikalischer Gäste aus europäischen Spitzenorchestern erweitert das MKO seine Besetzung flexibel, um sowohl im klassischen und romantischen Repertoire als auch in Werken der Gegenwart interpretatorische Maßstäbe zu setzen. Offenheit, Neugier sowie die Lust auf ungewöhnliche Formate prägen das unverwechselbare Profil des MKO.
Die drei Associated Conductors Jörg Widmann, Enrico Onofri und Bas Wiegers verkörpern geradezu ideal das weite künstlerische Spektrum des MKO und den unbändigen Willen, der Musik vom Barock bis heute neue Dimensionen abzugewinnen. Wichtiger Bestandteil der Arbeit des Orchesters sind außerdem Auftritte unter Leitung der Konzertmeister Yuki Kasai oder Daniel Giglberger. Regelmäßig arbeitet das MKO mit Musikerfreundinnen und -freunden wie Isabelle Faust, Nicolas Altstaedt, Ilya Gringolts, Vilde Frang, Christian Tetzlaff, Alexander Lonquich und Piotr Anderszewski zusammen. 1950 von Christoph Stepp gegründet, wurde das MKO von 1956 an über fast vier Jahrzehnte von Hans Stadlmair geprägt. Es folgten Christoph Poppen, Alexander Liebreich und Clemens Schuldt als Chefdirigenten. Mit der Saison 2022/23 löste sich das MKO von dieser Struktur und stellte sich neu auf: Über mehrere Jahre arbeitet es nun mit drei Associated Conductors zusammen – ein einzigartiges Modell, ist es doch weder basisdemokratisch noch auf eine Führungspersönlichkeit angelegt.
Das MKO legt großen Wert auf die dramaturgische Konzeption seiner Programme genauso wie auf die nachhaltige Pflege und Weiterentwicklung des Kammerorchester-Repertoires. Zahlreiche Werke wurden in Auftrag gegeben bzw. uraufgeführt. Komponisten wie Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, Tan Dun, Chaya Czernowin, Erkki-Sven Tüür, Georg Friedrich Haas, Hans Abrahamsen, Pascal Dusapin, Thomas Larcher, Salvatore Sciarrino, Tigran Mansurian und Jörg Widmann haben für das Ensemble geschrieben. Allein in den letzten Jahren wurden Aufträge u.a. an Beat Furrer, Milica Djordjević, Thomas Adès, Bryce Dessner, Clara Iannotta, Mark Andre, Stefano Gervasoni, Márton Illés, Miroslav Srnka, Mithatcan Öcal, Sara Glojnarić, Lisa Streich, Johannes Maria Staud und Dieter Ammann vergeben.
Das MKO bestreitet etwa ein Drittel seiner Konzerte in München – im Rahmen seiner beliebten Konzertreihen im Prinzregententheater und in der Pinakothek der Moderne, aber auch als Kooperationen etwa mit der Bayerischen Staatsoper oder der Münchener Biennale. Die Vernetzung am Standort München bildet von jeher ein wichtiges Fundament der Aktivitäten des MKO, besonders auch im Bereich der Musikvermittlung, bei der wir mit zahlreichen Institutionen vom Jugendtheater Schauburg bis zum Museum Villa Stuck zusammenarbeiten.
Rund fünfzig Konzerte pro Jahr führen das MKO auf renommierte Konzertpodien in Europa, Asien und Südamerika. Mehrere Gastspiele unternahm das MKO in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, darunter die aufsehenerregende Akademie im Herbst 2012 in Nordkorea, bei der das Orchester mit nordkoreanischen Musikstudenten arbeitete.
Bei ECM Records sind Aufnahmen des MKO mit Werken von Karl Amadeus Hartmann, Sofia Gubaidulina, Giacinto Scelsi, Valentin Silvestrov, Isang Yun und Joseph Haydn, Toshio Hosokawa, Tigran Mansurian und Thomas Larcher sowie im Herbst 2024 eine Gesamtaufnahme der Beethoven Klavierkonzerte mit Alexander Lonquich erschienen. Eine neue Kooperation mit Enrico Onofri und harmonia mundi beginnt mit der Veröffentlichung von Serenaden Wolfgang Amadeus Mozarts im Frühjahr 2025. Zahlreiche weitere CDs sind bei Sony Classical, Deutsche Grammophon, Warner Classics und NEOS erschienen. Das MKO erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, u.a. mehrfach für das ›Beste Konzertprogramm der Spielzeit‹ des Deutschen Musikverleger-Verbands, den ›Cannes International Classical Award‹, den Musikpreis der Landeshauptstadt München und den Bayerischen Staatspreis für Musik.