Motto 2007

MASKULIN-FEMININ

Frauenchiemsee und Herrenchiemsee als zwei eng benachbarte, verbundene und doch getrennte Inseln – diese Symbolik reizt ebenso sehr zum Gedankenspiel wie die extrem unterschiedliche Persönlichkeit der beiden prägenden historischen Gestalten: Hier die spirituelle und dennoch weltoffene, der Kommunikation und Nächstenliebe zugewandte Kaisertochter Irmingard. Dort der menschenscheue und weltflüchtige, von seinen homophilen Neigungen gequälte, ins Nirgendwo imaginierter Märchenreiche entgleitende Bayernkönig Ludwig II.

Die Herrenchiemsee Festspiele 2007 widmeten sich dieser Ambivalenz – und mit ihr zugleich den Spannungen und Liaisonen männlicher und weiblicher Kultur schlechthin.