Nadia Boulanger, die Grande Dame des Musiklebensdes 20. Jahrhunderts, charakterisierte Dirk Joeres als „einen vollendeten Musiker mit charismatischer Bühnenpräsenz“.
Geboren in Bonn, studierte Joeres Klavier, Dirigieren und Komposition in Berlin, Köln, London und Paris und erhielt wichtige Impulse von Nadia Boulanger und Bruno Seidlhofer. Ins Rampenlicht trat er 1972, als er den ersten Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Vercelli gewann und kurzfristig einen Liederabend des verhinderten Claudio Arrau mit sensationellem Erfolg übernahm. Es folgten Engagements bei renommierten Orchestern und wiederholte Auftritte bei Festivals wie den Berliner Festwochen, dem Klavierfestival Ruhr und dem Prager Frühling.
Die Musikpresse bezeichnete ihn als „sensiblen Tastenpoeten ‚ und ‘nachdenklichen Musiker ‚, so Joachim Kaiser, der sein ‘Gespür für raumgreifende Phrasierung, für musikalische Einsicht “ hervorhob (Süddeutsche Zeitung, München).
1983 weitete Dirk Joeres seine Tätigkeit auf das Dirigieren aus und wurde 1987 zum Künstlerischen Leiter der Westdeutschen Sinfonia ernannt. Joeres tritt regelmäßig als Gastdirigent bei Orchestern wie dem Royal Philharmonic Orchestra in London auf, das ihn 2007 zu seinem ständigen Gastdirigenten ernannte. Er hat sowohl das Royal Philharmonic als auch die Sinfonia zu internationalen Festivals (Beethovenfest Bonn, Budapest, Cheltenham, Brucknerfest Linz, Schleswig-Holstein) geführt und unternimmt mit ihnen Tourneen in Europa und den USA.
Seine weitreichenden musikalischen Interessen veranlassten Dirk Joeres dazu, innovative Wege zur Präsentation klassischer Musik in der heutigen Zeit zu suchen. Im Jahr 2008 entwickelte er die „KlassikSonntag!“ Reihe, die von der deutschen Presse als „faszinierendes Konzept zur Vertiefung des Verständnisses für klassische Musik“ gefeiert wurde. Das einzigartige Ganztagesformat genießt mittlerweile Kultstatus.
Dirk Joeres kuratierte in der Vergangenheit thematische Musikfestivals wie „Musik aus Großbritannien“, „Johannes Brahms: Die frühen Jahre“ und ‚Musik aus St. Petersburg‘. Im Jahr 2002 initiierte er das jährliche Festival „Dreiklang“, das eine anspruchsvolle Verbindung von Musik, Literatur und Philosophie herstellt.
Sowohl Dirk Joeres‘ Solo- als auch seine Orchestereinspielungen haben in der internationalen Musikpresse hervorragende Bewertungen erhalten: Record of the Month in den USA („Brahms and Friends“), Gramophone’s Critic’s Choice (Brahms Serenaden mit der Westdeutschen Sinfonia) und Pizzicato’s Supersonic Award für eine Schumann-CD mit dem Royal Philharmonic Orchestra.